Das Angebot von Zahnpasten ist sehr groß, welche Kaufentscheidungskriterien sind wichtig? Einerseits spielen persönliche Vorlieben bezüglich des Geschmacks eine Rolle. Manche mögen sehr viel Frische durch Menthol oder Pfefferminze, anderen ist das eher unangenehm. Die einen schwören auf Zahnpasten mit Kräuterextrakten, andere können sich damit gar nicht anfreunden.
Wichtiger als der Geschmack ist die Abrasivität der Zahnpasta. Die Schmirgelwirkung, die Abrasivität, bestimmt auf der einen Seite die Reinigungskraft der Zahnpasta, auf der anderen Seite wird durch abrasive Zahncreme aber auch die Zahnsubstanz selbst, besonders im Bereich freiliegender Wurzeloberflächen abgetragen. Die Abrasivität ist auf vielen Zahnpasten angegeben als RDA-Wert. Ein Wert von 35 - 50 gilt für gute Reinigung bei geringer Abrasion als empfehlenswert. Da die Messung dieses Wertes aber nicht standardisiert ist, wird er häufig nicht mehr angegeben.
Die meisten Zahnpasten enthalten Fluorid zur Schmelzhärtung. Das ist sinnvoll, um die Zähne gegen Säureangriffe aus der Nahrung widerstandsfähiger zu machen.
Für empfindliche Zahnhälse werden spezielle Zahnpasten angeboten. Je länger die Menschen ihre eigenen Zähne erhalten, desto häufiger treten freiliegende Wurzeloberflächen vielleicht sogar mit Scheuerkerben infolge falscher Zahnputztechnik auf. Diese Stellen Schmerzen auf Berührung und bei Kontakt mit kalten Speisen oder Getränken. Auch Zucker oder Säure verursachen Beschwerden. Diese Schmerzen treten auf, weil Dentinkanälchen freiliegen, die sich von der Außenfläche des Zahnes bis zum Nerv ziehen.
Wenn empfindliche Zahnhälse zum dauerhaften Problem werden, sollten Sie Ihren Zahnarzt um entsprechende Behandlung bitten. In der Zahnarztpraxis stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.
Mundspülungen können die Zahnpflege ergänzen. Manche Spülungen vermitteln ein Frischegefühl, das aber nicht über notwendige Zahnbehandlungen hinwegtäuschen sollte und auch nicht die persönliche gründliche Zahnreinigung ersetzt.
Die Industrie bietet für unterschiedliche Indikationen Serien an, die Zahnpasta und Spüllösung umfassen:
Fluoridhaltige Lösungen machen den Zahnschmelz wiederstandsfähiger gegen Säureangriffe durch Getränke oder Nahrungsmittel.
Gegen Mundgeruch, speziell durch Schwelfelverbindungen produzierende Bakterien, wirken Halitosis-Mundspülungen und Zahnpasten.
Auf der Basis von organischen Alkoholen werden in zahlreichen Geschmacksrichtungen Spülungen angeboten, die helfen, Zahnplaque chemisch zu lösen. Diese Lösungen sind zumeist sehr geschmacksintensiv. Auch diese Lösungen ersetzen nicht die mechanische Zahnreinigung.
Vom Zahnarzt verordnet oder empfohlen können nach chirurgischen Eingriffen oder bei entzündlichen Mundveränderungen Chlorhexidinpräparate zum Einsatz kommen. Diese Präparate sind als Medikamente anzusehen und sollten - obwohl frei verkäuflich - nicht dauerhaft angewendet werden.
Kann Zahnpasta Zähnen schaden?
Zahnpasta ist nicht gleich Zahnpasta. Was eine Zahnpasta zu einer guten Zahnpasta macht und wie sie mitunter den Zähnen schaden kann, hat Dr. med. dent. Angelika Brandl-Riedel, Vorstandsvorsitzende Deutscher Zahnärzte Verband e.V., im September 2022 in einem Interview mit „liv.biz“ verraten. [Mehr lesen als PDF]
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