Normalerweise werden pro Tag etwa 5-600 ml Speichel von den großen und unzähligen kleinen in der Mundschleimhaut gelegenen Speicheldrüsen gebildet.
Speichel dient als Gleitmittel beim Kauen, Schlucken und Sprechen. Speichel schützt die Mundschleimhaut und Zähne und hat eine gute Spülwirkung. Bestimmte Speichelinhaltsstoffe wirken reinigend durch die Verklumpung von Bakterien, die dann verschluckt werden. Im Speichel bestehen weiterhin neutralisierende Puffersysteme, die Säureangriffe auf die Zähne abwehren und die Zahnoberfläche remineralisieren. Es werden sogar antibakterielle Enzyme und Antikörper bereitgestellt.
Mundtrockenheit - durch Medikamente Häufig unbekannt ist der speichelreduzierende Einfluss sehr vieler Medikamente: bekannt sind Anticholinergika, Antidepressiva, Beta-Blocker, Antihypertensiva, (blutdrucksenkende Präparate) Antihistaminika, Tranquilizer, Sedativa, Analgetika, Hypnotika, Chemotherapeutika, Diuretika, Muskelrelaxantien und Kortikosteroide. Das sind 80 % der meist verordneten Medikamente.
Steht nur unzureichend Speichel zur Verfügung:
Neben Karies und entzündlichen Veränderungen des Zahnhalteapparates, Parodontitis, sind Pilzinfektionen die Folge.
Was tun bei Mundtrockenheit?Patienten, die Medikamente der oben genannten Gruppen einnehmen, aber auch ältere Patienten, deren Speichelproduktion vermindert ist, sollten um ihr besonderes Risiko wissen, um wirksame Präventivmaßnahmen durchzuführen. Der Zahnarzt muss über die Einnahme der betreffenden Medikamente informiert werden und engmaschige gründliche Untersuchungen auf versteckte Karies durchführen.
Mittlerweile sind Präparate (Kautabletten und Spülungen) zur Verbesserung der Mundflora auf dem Markt, die einen günstigen Einfluss zu haben scheinen. Bei verletzlicher Schleimhaut werden Präparate angeboten, die besonders nachts einen feuchten Schutzfilm auf die Schleimhaut legen.
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