welche gesetzliche Krankenkasse erstattet PZR?

Der Wert und gesundheitliche Nutzen der zahnärztlichen Individualprophylaxe wurde für Kinder und Jugendliche in außergewöhnlich guter Weise nachgewiesen. Die Häufigkeit von Karieserkrankungen ist massiv zurückgegangen. Aber wie sieht es mit der Individualprophylaxe und der Kostenerstattung für die regelmäßige professionelle Zahnreinigung PZR bei Erwachsenen aus? Welche gesetzlichen Krankenkassen übernehmen anteilige Kosten? mehr lesen

Fluorid-, Sensitiv-, Kinder-, Repair- was brauche ich?

Das Angebot von Zahnpasten ist sehr groß, welche Kaufentscheidungskriterien sind wichtig? Einerseits spielen persönliche Vorlieben bezüglich des Geschmacks eine Rolle. Manche mögen sehr viel Frische durch Menthol oder Pfefferminze, anderen ist das eher unangenehm. Die einen schwören auf Zahnpasten mit  Kräuterextrakten, andere können sich damit gar nicht anfreunden.


Wichtiger als der Geschmack ist die Abrasivität der Zahnpasta. Die Schmirgelwirkung, die Abrasivität, bestimmt auf der einen Seite die Reinigungskraft der Zahnpasta, auf der anderen Seite wird durch abrasive Zahncreme aber auch die Zahnsubstanz selbst, besonders im Bereich freiliegender Wurzeloberflächen abgetragen. Die Abrasivität ist auf vielen Zahnpasten angegeben als RDA-Wert. Ein Wert von 35 - 50 gilt für gute Reinigung bei geringer Abrasion als empfehlenswert. Da die Messung dieses Wertes aber nicht standardisiert ist, wird er häufig nicht mehr angegeben.
 

  • Unter einem RDA-Wert von 30 liegt eine geringe Abrasivität vor, die Reinigungswirkung ist aber ebenfalls geringer. Sie schonen aber schon freiliegende Zahnhälse.
  • Als empfehlenswert sind Zahnpasten mit RDA-Werten von 35 bis 50 anzusehen. Sie reinigen ausreichend gut und erzeugen wenig Abrasion.
  • Zahnpasten mit RDA-Werten über 70 werden z.B. zur Entfernung von Verfärbungen angeboten, sind für den Dauergebrauch aber nicht geeignet.

Die meisten Zahnpasten enthalten Fluorid zur Schmelzhärtung. Das ist sinnvoll, um die Zähne gegen Säureangriffe aus der Nahrung widerstandsfähiger zu machen.
 

  • Kinderzahnpasten enthalten in den meisten Fällen Fluorid und sind dem kindlichen Geschmack angepasst. Wenn die Zahnpasta allerdings "süß" schmeckt, ist dies eine nicht unbedingt erwünschte Geschmacksschule. Kinder sollten eher nicht an den Geschmacksqualität "süß" im Zusammenhang mit Zahnpasta gewöhnt werden. Es ist durchaus möglich, milde normale Zahnpasten auch bei Kindern anzuwenden.

Für empfindliche Zahnhälse werden spezielle Zahnpasten angeboten. Je länger die Menschen ihre eigenen Zähne erhalten, desto häufiger treten freiliegende Wurzeloberflächen vielleicht sogar mit Scheuerkerben infolge falscher Zahnputztechnik auf. Diese Stellen Schmerzen auf Berührung und bei Kontakt mit kalten Speisen oder Getränken. Auch Zucker oder Säure verursachen Beschwerden. Diese Schmerzen treten auf, weil Dentinkanälchen freiliegen, die sich von der Außenfläche des Zahnes bis zum Nerv ziehen.

  • Sinn der sogenannten "Sensitivzahnpasten" ist es, diese Kanälchen zu verschließen und die Schmerzsensation damit zu verhindern. Die Wirkungsweisen der Sensitivzahnpasten sind unterschiedlich und die Betroffenen müssen austesten, welches Präparat bei Ihnen am besten wirkt. Es soll weiterhin berücksichtigt werden, dass Säureeinwirkung den feinen Verschluss der Dentinkanälchen wieder auflösen kann.

Wenn empfindliche Zahnhälse zum dauerhaften Problem werden, sollten Sie Ihren Zahnarzt um entsprechende Behandlung bitten. In der Zahnarztpraxis stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.

  • Repairzahnpasten sind eine neue Entwicklung bei den Zahnpasten; sie  sollen zahnentsprechende Substanz auf dem Zahn aufbauen. Dies erfolgt, wie auch der Verschleiß der Zahnsubstanz - im Nanobereich, ist klinisch wegen der langen Zeiträume schwer nachweisbar. Die Laborversuche sind aber erfolgversprechend.

Mundspülungen können die Zahnpflege ergänzen. Manche Spülungen vermitteln ein Frischegefühl, das aber nicht über notwendige Zahnbehandlungen hinwegtäuschen sollte und auch nicht die persönliche gründliche Zahnreinigung ersetzt.

 

Die Industrie bietet für unterschiedliche Indikationen Serien an, die Zahnpasta und Spüllösung umfassen:

  • Karies
  • Erosion (starke Säureschäden
  • Halitosis ( Mundgeruch)
  • empfindliche Zähne.

Fluoridhaltige Lösungen machen den Zahnschmelz wiederstandsfähiger gegen Säureangriffe durch Getränke oder Nahrungsmittel.
Gegen Mundgeruch, speziell durch Schwelfelverbindungen produzierende Bakterien, wirken Halitosis-Mundspülungen und Zahnpasten.

Auf der Basis von organischen Alkoholen werden in zahlreichen Geschmacksrichtungen Spülungen angeboten, die helfen, Zahnplaque chemisch zu lösen. Diese Lösungen sind zumeist sehr geschmacksintensiv. Auch diese Lösungen ersetzen nicht die mechanische Zahnreinigung.

Vom Zahnarzt verordnet oder empfohlen können nach chirurgischen Eingriffen oder bei entzündlichen Mundveränderungen Chlorhexidinpräparate zum Einsatz kommen. Diese Präparate sind als Medikamente anzusehen und sollten - obwohl frei verkäuflich - nicht dauerhaft angewendet werden.

  • Entzündungen im Mundbereich müssen dem Zahnarzt vorgestellt werden  und sollten behandelt werden. Chlorhexidinpräparate hinterlassen häufig einen dunklen Niederschlag auf den Zähnen, der aber im Rahmen der professionellen Zahnreinigung wieder entfernbar ist.

Kann Zahnpasta Zähnen schaden?

Zahnpasta ist nicht gleich Zahnpasta. Was eine Zahnpasta zu einer guten Zahnpasta macht und wie sie mitunter den Zähnen schaden kann, hat Dr. med. dent. Angelika Brandl-Riedel, Vorstandsvorsitzende Deutscher Zahnärzte Verband e.V., im September 2022 in einem Interview mit „liv.biz“ verraten. [Mehr lesen als PDF]

 



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