welche gesetzliche Krankenkasse erstattet PZR?

Der Wert und gesundheitliche Nutzen der zahnärztlichen Individualprophylaxe wurde für Kinder und Jugendliche in außergewöhnlich guter Weise nachgewiesen. Die Häufigkeit von Karieserkrankungen ist massiv zurückgegangen. Aber wie sieht es mit der Individualprophylaxe und der Kostenerstattung für die regelmäßige professionelle Zahnreinigung PZR bei Erwachsenen aus? Welche gesetzlichen Krankenkassen übernehmen anteilige Kosten? mehr lesen

Weisheitszahn-Entfernung

Aufgrund des Missverhältnisses zwischen Kiefergröße und Platzbedarf der Zähne müssen Weisheitszähne heutzutage häufig entfernt werden. Es gibt Weisheitszähne, die genügend Platz haben und sogar ein Leben lang erhalten werden können. Haben sie nicht genügend Platz, sind sie „verlagert“. Man unterscheidet Verlagerungen, bei denen die Zähne vollständig von Knochen umgeben sind, von teilweisen Verlagerungen, wobei die Zähne teilweise in die Mundhöhle hineinragen. Bei teilweiser Verlagerung im hinteren Kieferbereich wird die Mundhygiene wesentlich erschwert. Karies und später Zahnmarkentzündungen sind häufig die Folge.

Der Platzmangel kann beim Durchbruch der Weisheitszähne zu Entzündungen und Abszessbildung führen. In diesem Zusammenhang werden die Nachbarzähne langfristig häufig durch Karies beschädigt und/oder aus ihrer Stellung verdrängt. Auch Zysten kommen bei Weisheitszähnen häufiger vor. Aus zahnärztlicher Sicht ist die Versorgung der Nachbarzähne bei vorhandenen Weisheitszähnen schwieriger und auch riskanter, so dass hierüber aufgeklärt werden muss. Ob die Weisheitszähne für den häufig vorkommenden Engstand der Zähne verantwortlich sind, ist heute umstritten.

Wenn allerdings absehbar ist, dass die Weisheitszähne keinen Platz im Kiefer haben und die Entfernung in absehbarer Zeit notwendig wird, nimmt man die Weisheitszahnentfernung ab dem Alter von ca. 12 bis 13 Jahren vor - sofern die Backenzähne langfristig erhaltungsfähig sind. Die knöcherne Ausheilung ist dann in aller Regel beinahe vollständig. Bei späteren Entfernungen erhöht sich die Komplikationsrate deutlich und die Ausheilung ist praktisch immer eine mehr oder weniger ausgeprägte Defektheilung, die den verbleibenden letzten Backenzahn nicht selten im Bereich des hinteren Zahnhalteapparats gefährdet.

In jedem Fall bleibt die Entscheidung für oder gegen die Weisheitszahnentfernung immer eine Einzelfallentscheidung, bei der Für und Wider von allen Beteiligten abgewogen werden müssen.

Die Operation

Instrumente zur Weisheitszahnentfernung. Bild: MDZ. Die Operation erfolgt üblicherweise ambulant in örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie, meist bei ein bis zwei Weisheitszähnen), kann aber unter bestimmten Voraussetzungen auch in Allgemeinnarkose vorgenommen werden (häufig bei drei bis vier Weisheitszähnen). Die Entfernung erfolgt entweder durch einfache übliche Zahnentfernung oder durch einen operativen Eingriff. In diesem Fall wird der Weisheitszahn nach "Abklappen" der Schleimhaut soweit operativ freigelegt, dass dieser - meist nach Trennung in zwei oder mehr Teile - entfernt werden kann. Der Wundverschluss erfolgt über Nähte, die fünf bis sieben Tage später entfernt werden. Auflösende Fäden werden nur in Ausnahmefällen verwandt.

Komplikationen

Schmerzen, Blutergüsse, Entzündungen und Wundheilungsstörungen können bei jedem operativen Eingriff auftreten. Gegebenenfalls wird dann eine darauf abgestimmte Nachbehandlung notwendig.

Die Hauptkomplikation bei der Operation im Oberkiefer ist die Eröffnung der Kieferhöhle. In dieser Situation wird die Schleimhaut speicheldicht verschlossen. Die entsprechenden nachoperativen Verhaltensregeln teilt Ihnen der behandelnde Arzt mit.

Im Unterkiefer steht die Gefährdung des Unterkiefernerven, der halbseitig die Zähne und die Unterlippe versorgt, im Vordergrund. Zumindest vorübergehende Gefühlsstörungen der Unterlippe sowie der Zähne können in vielen Situationen nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden. Gefühls- und Geschmackstörungen der Zunge kommen vor, sind jedoch sehr selten und gelten als schicksalhaft. Extrem selten sind sich ausbreitende Knocheneiterungen und Unterkieferbrüche.

Kleine Wurzelspitzen können bei voll ausgebildeten Weisheitszähnen im Erwachsenenalter abbrechen. In der Regel werden diese entfernt. Wenn Nachbarstrukturen gefährdet sind, können sie jedoch auch belassen werden. Nicht zuletzt können bei umfangreichen operativen Entfernungen auch die Nachbarzähne geschädigt werden.

(Der, Mai 2002).



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