welche gesetzliche Krankenkasse erstattet PZR?

Der Wert und gesundheitliche Nutzen der zahnärztlichen Individualprophylaxe wurde für Kinder und Jugendliche in außergewöhnlich guter Weise nachgewiesen. Die Häufigkeit von Karieserkrankungen ist massiv zurückgegangen. Aber wie sieht es mit der Individualprophylaxe und der Kostenerstattung für die regelmäßige professionelle Zahnreinigung PZR bei Erwachsenen aus? Welche gesetzlichen Krankenkassen übernehmen anteilige Kosten? mehr lesen

Zähneknirschen (Bruxismus)

Das Knirschen mit den Zähnen gehört zu den legitimen Stressverarbeitungsmechanismen des Menschen und ist in Maßen „erlaubt“. Wenn die Zähne aber erkennbar heruntergemahlen werden, hat das Knirschen autodestruktive Züge angenommen.

Woran merkt man, dass man mit den Zähnen knirscht?

Um mit den Zähnen zu knirschen, muss die Kaumuskulatur angespannt werden. Man kann z. B. einmal die Hände auf die Wangen legen und dann dort die Muskulatur anspannen, dann spürt man die Kraft des größten Kaumuskels. Manche Menschen sind sehr erstaunt, wie viel Kraft sie mit diesem Muskel ausüben können. Man kann seine Umgebung bitten, einmal zu beobachten, ob man diesen Muskel unbewusst, z. B. beim konzentrierten Arbeiten, häufig anspannt. Wenn man morgens mit einem müden Gefühl im Bereich der Gesichtsmuskulatur, einer Art Muskelkater, wach wird, und zusätzlich vielleicht die Zähne noch leicht schmerzen, ist das ein untrügliches Zeichen, dass man nachts aufs seinen Zähnen gepresst oder mit zusätzlicher Seitbewegung geknirscht hat. Man sollte jetzt seinen Zahnarzt darüber informieren und ihn bitten zu kontrollieren, ob die Zähne schon Spuren übermäßigen Substanzverlustes zeigen, z. B. die Eckzahnspitzen schon völlig abgenutzt sind.

Das normale Kauen zur Nahrungszerkleinerung nimmt nur einen sehr kleinen Zeitraum am Tag in Anspruch. Richtig fest aufeinander gesetzt werden die Zähne nur beim Schluckvorgang. Das sind etwa 15 bis 20 Minuten am Tag. In dieser Zeit würden unsere harten Zähne über ein ganzes Leben keinen Schaden nehmen. Der harte Zahnschmelz wird erst während stundenlanger Beanspruchung durch Leerkaubewegungen (Knirschen / Bruxen) über eine lange Zeit abgetragen.

Kurzfristiges Knirschen, z. B. vor einer Prüfung, hat noch keinen Krankheitswert. In der heutigen schnelllebigen Zeit geraten aber viele Menschen unter längerdauernden Stress, d. h. sie können mit ihren Anforderungen oder Ängsten nicht adäquat umgehen. Es treten Stressverarbeitungsstörungen auf, die sich in Bruxismus (sehr starkem Zähneknirschen), Muskelverspannungen, chronischen Schmerzen und anderen Symptomen äußern können. Es ist heute aber auch bekannt, dass das Zähneknirschen zur "normalen" Stressverarbeitung des Menschen dazu gehört. Leider sind die Kollateralschäden für das Gebiss häufig von enormen Ausmaßen. Hier kann u. U.  die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit einem Psychotherapeuten sinnvoll sein. Um zu verhindern, dass der betroffene Patient seine Zähne völlig ruiniert, sollte eine dem Biss angepasste Schiene vom Zahnarzt angefertigt werden, die der Patient zum Schutz seiner Zähne nachts oder in den bekannten Stresssituationen tragen kann. Es gibt auch verschiedene Biofeedback-Ansätze. Hier ist die Beratung beim Zahnarzt oder dem Spezialisten für Funktionslehre sinnvoll.



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