Epidemiologische Untersuchungen der letzten Zeit beweisen - was die Menschen eigentlich schon immer wussten - es bestehen große Wechselwirkungen zwischen den Zähnen und anderen Körperorganen und -funktionen.
Hinzukommt, dass durch die demografische Entwicklung der Anteil der über 60-Jährigen stark ansteigt. Diese Altersgruppe nimmt häufig mehrere verschiedene Medikamente ein, die häufig eine negative Wirkung auf die Speichelproduktion haben. Reduzierter Speichelfluss stellt aber eine hohe Kariesgefährdung dar. Besonders gravierend ist dieses Problem während einer Chemotherapie. Durch die in der Tumornachsorge oder auch (in geringerer Dosierung) in der Osteoporose eingesetzten Biphosphonate können nicht heilende Entzündungen des Kieferknochens entstehen
Noch immer stellen nicht behandelte Zahnbettentzündungen ein großes Problem dar. Diese Parodontalentzündungen sind Risikofaktoren für Herz- Kreislauferkrankungen, Herzinfarkt und Schlaganfall. Auch Frühgeburten oder Babys mit sehr geringem Geburtsgewicht scheinen damit in Zusammenhang zu stehen.Andererseits gibt es medizinische Probleme wie psychoemotionalen Stress, der als Risikofaktor für parodontale Entzündungen anzusehen ist. Zahnbettentzündungen sind eine zuweilen leider noch recht wenig bekannte Begleiterscheinung des Diabetes. Auch das Rauchen ist in diesem Zusammenhang als gravierender Risikofaktor zu nennen.
Kaufunktionsstörungen können Auslöser nicht nur für Kiefergelenks- und Gesichtsschmerzen, sondern auch für Kopfschmerz und Tinnitus sein.
Die Auswirkungen von Erkrankungen auf das Kausystem und umgekehrt werden häufig noch zu wenig beachtet, deshalb wollen wir dieses Thema hier immer weiter erarbeiten.
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