Der wesentliche Aspekt der häuslichen Zahnpflege ist, dass sie regelmäßig und mit der notwendigen Sorgfalt durchgeführt wird. Die Zahnreinigung muss bewusst - am besten vor dem Spiegel oder dem Vergrößerungsspiegel - durchgeführt werden, damit auch wirklich alle Zähne von allen Seiten gereinigt werden. Die empfohlenen drei Minuten für´s Zähneputzen sind ein angemessener Zeitrahmen. Neben der Regelmäßigkeit der Pflege ist die systematische Vorgehensweise wichtig, damit man immer weiß, wo man schon geputzt hat und wo noch nicht.
Eltern sind für die Zahnpflege der Kinder verantwortlich, was bedeutet, dass Eltern die Zähne ihrer Kinder zumindest nachputzen sollten und das bis weit ins Schulalter hinein. Etwas besseres können Eltern für die Zähne ihrer Kinder kaum tun. mehr zur Prophylaxe bei Kindern
Heute gibt es neben den Zahnbürsten noch eine Vielzahl von Hilfsmitteln zur Zahnreinigung, deren Einsatz von der individuellen Zahnsituation abhängt: ob eine geschlossene Zahnreihe vorliegt oder Lücken, ob die Zähne verschachtelt stehen, ob Zahnersatz eingegliedert ist oder eine festsitzende kieferorthopädische Apparatur getragen wird.
Für die effiziente Reinigung von engen Zahnzwischenräume
eignet sich die Zahnseide. Sind die Zahnzwischenräume größer empfiehlt sich die Reinigung mit Interdentalbürstchen, die in vielen verschiedenen Größen angeboten werden.
Besonders bei zerklüfteter Zungenoberfläche sollten Zungenschaber zur Reinigung angewendet werden.
Es gibt mittlerweile einen großen Markt für Zahnpflegehilfmittel sowohl für zu Hause, als auch für unterwegs. Welche mechanischen Hilfsmittel im individuellen Fall benutzt werden können, sollte man sich von der Dentalhygienikerin oder dem Zahnarzt erklären lassen.
Nicht nur die Zähne und festsitzender Zahnersatz müssen gründlich von Belag und Plaque befreit werden, auch herausnehmbarer Zahnersatz muss gründlich unter Sichtkontrolle ggf. mit einer speziellen Bürste gereinigt werden. Das gleiche trifft für herausnehmbare kieferorthopädische Zahnspangen oder Zahnschienen zu. Kleine Ultraschallreinigungsgeräte können hier hilfreich sein.
Grundregeln:
regelmäßig:
mindestens 2 x täglich 2 - 3 min, besonders gründlich abends vor dem Schlafengehen
systematisch:
rechts oben außen - nach links oben außen – nach links oben innen – nach rechts oben innen, entsprechend unten
empfohlene Technik:
für Erwachsene Bass-Technik, für Kinder von rot nach weiß
Bürsten:bei Handbürsten: kleine Bürstenköpfe, abgerundete Borsten, Kunststoffborsten
elektrische Bürsten: mit rotierenden Bürstenköpfen mit oder ohne Ultraschall
Hilfsmittel:
Interdentalbürsten, Zahnseide, Zahntape, Zahnfloss, Flossetten
Flossetten, wie hier abgebildet, erleichtern die Zahnzwischenraumpflege bei Kindern und helfen auch bei manueller Einschränkung, die Zahnseide trotzdem anwenden zu können.
Zahnpasten:
Sehr viele verschiedene Zahnpasten sind am Markt verfügbar. Sie sollen das Zähneputzen unterstützen, sollten aber nicht zuviele Schmirgelanteile enthalten, um den Zahnschmelz nicht übermäßig anzugreifen, weil sie dann fast wie eine Scheuermilch wirken. Diese Problematik kann bei Zahnpasten auftreten, die sich dadurch auszeichnen, besonders gut Rauchbeläge zu entfernen.
Neben den Zahnpasten gegen empfindliche Zahnhälse, den sogenannten Sensitiv-Zahnpasten, gibt es Präparate speziell gegen Mundgeruch. Neu auf dem Markt sind biomimetische Zahnpasten, die sozusagen künstlichen Zahnschmelz enthalten, der im Nanobereich Schmelz wieder aufbauen können soll.
Kinderzahnpasten sind geschmacklich auf Kinder eingestellt, gewöhnen diese aber leider häufig an einen süßen Geschmack, was prinzipiell für die Umstellung auf normale Zahncreme nicht so günstig ist. Wenn Kinderzahnpasten Fluoride enthalten, sollte keine zusätzliche Tablettenflouridierung durchgeführt werden, weil Kinder das Ausspucken noch nicht richtig beherrschen und dann u.U. so viel Fluorid zu sich nehmen, dass zwar harmlose aber unschöne Flecken auf den bleibenden Zähnen entstehen können.
Prinzipiell sollten Zahnpasten mit Fluorid gewählt werden, da das Fluorid in die Oberfläche des Schmelzes eingelagert wird und dort die Reminineralisation des Schmelzes fördert.
Mundspülungen:
Mundspülungen dienen verschiedenen Zwecken: fluoridhaltig senken sie das Kariesrisiko, besonders bei hohem Kariesrisiko oder wenn festsitzende kieferorthopädische Apparaturen getragen werden, sind diese Lösungen angezeigt. Andere Spülungen wirken gezielt gegen Schwefelverbindungen produzierende Bakterien, die Mundgeruch verursachen. Alkoholhaltige Spülungen helfen die Plaque und den Biofilm zu lösen. Antiseptische Mundspülungen helfen nach operativen Eingriffen in der Mundhöhle oder bei Zahnfleischentzündungen. Chronischen Zahnfleischentzündungen kann man aber nicht mit Spülungen behandeln, sondern müssen vom Zahnarzt therapiert werden. Daneben gibt es noch eine Anzahl von Spülungen, die durch Zusatz von ätherischen Ölen lediglich ein Frischegefühl vermitteln.
Fluordierungsgelees:
Diese Gelees enthalten Fluorid in höherer Konzentration und werden im Abstand von mehreren Tagen in die gereinigte Zahnoberfläche einegebürstet. Sie sind gut zur Unterstützung der Kariesprävention geeignet. Wöchentliche Anwendungen haben nur das Problem, leichter vergessen zu werden.
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