welche gesetzliche Krankenkasse erstattet PZR?

Der Wert und gesundheitliche Nutzen der zahnärztlichen Individualprophylaxe wurde für Kinder und Jugendliche in außergewöhnlich guter Weise nachgewiesen. Die Häufigkeit von Karieserkrankungen ist massiv zurückgegangen. Aber wie sieht es mit der Individualprophylaxe und der Kostenerstattung für die regelmäßige professionelle Zahnreinigung PZR bei Erwachsenen aus? Welche gesetzlichen Krankenkassen übernehmen anteilige Kosten? mehr lesen

Brücken

Zahnlücken im Frontzahnbereich will niemand, aber auch wenn ein oder mehrere Zähne im Backenzahnbereich fehlen, sollten die entstandenen Lücken geschlossen werden, damit die Nachbarzähne nicht in die Lücke hineinkippen oder sich gegenüberliegende Zähne nicht in die Lücke hinein verlängern. Wenn die Zahnreihe erst mal unvollständig ist, bleiben die restlichen Zähne nämlich meistens nicht an ihrer angestammten Position stehen.

Wenn viele Zähne fehlen, kann herausnehmbarer Zahnersatz angezeigt sein, fehlen nur einzelne Zähne, kann die Lücke durch eine festsitzende Brücke geschlossen werden.

Für eine Brücke werden die Ankerzähne mit Kronen (Pfeilerkronen) versorgt, zwischen denen sich das Brückenglied zum Ersatz des fehlenden Zahnes ausspannt.

Die fertige Brücke wird fest zementiert und kann nicht herausgenommen werden. Grafik: MDZ. Die Ankerzähne werden zur Aufnahme der Pfeilerkronen präpariert. Die Pfeilerzähne müssen noch genügend stabile Zahnsubstanz aufweisen und noch ausreichend fest im Kieferknochen verankert sein, um die zusätzlichen Belastungen verkraften zu können. Notwendige Vorbehandlungen, wie Kariestherapie, Wurzelfüllungen oder Zahnfleischbehandlung müssen vor Präparation der Zähne durchgeführt werden.

Nach der Präparation wird ein exakter Abdruck genommen. Nachdem der Abdruck mit Gips ausgegossen wurde, liegt ein exaktes Modell der Zahnsituation vor. Zur besseren Einpassung in die Funktion des Gebisses können funktionstherapeutische Maßnahmen (siehe auch Menüpunkt "Funktionsstörungen des Kausystems", Unterpunkt "Funktionstherapie") angezeigt sein. Für Zeit der Herstellung im zahntechnischen Labor erhält der Patient ein Kunststoffprovisorium, das leichten Kaubelastungen durchaus standhält.

Risiken

Vorzugsweise weist eine Brücke auf beiden Seiten je einen oder mehrere Ankerzähne auf und die Pfeilerkronen werden durch Zementierung auf den Ankerzähnen befestigt. Die zu überspannenden Zahnlücken dürfen für einen Brückenersatz aus verschiedenen Gründen nicht zu groß sein. Besonders im Unterkieferseitenzahnbereich kann es bei zu langen Brückenspannen leicht zu Misserfolgen, wie Ablösung der Brücke von den Pfeilerzähnen, kommen. Dieses Vorkommnis bleibt häufig lange unerkannt und der Zahn unter der gelösten Krone fault dann zügig weg.

Alternativen: Brücke oder Implantat?

Die Wertigkeit der Pfeilerzähne muss im Vorfeld kritisch beurteilt werden. Gerade wurzelbehandelte kleine Backenzähne haben als Brückenpfeiler häufig eine eingeschränkte Prognose. Andererseits vermindert statistisch gesehen das Beschleifen eines naturgesunden Zahn dessen Überlebenszeit. Das Alter, der Gesundheitszustand des Patienten und die Langzeitprognose der Pfeilerzähne müssen kritisch gegenüber der Anwendung von Implantaten abgewogen werden. Implantate an der Stelle des verloren gegangenen Zahnes schonen die Nachbarzähne und erhöhen deren Überlebenszeit, verursachen aber im Moment höhere Kosten. Diese Thematik sollte in einem ausführlichen Beratungsgespräch mit dem behandelnden Zahnarzt individuell erörtert werden.

Verschiedene Brückenkonstruktionen

Die Unterscheidung nach der Form des Brückengliedes tritt heute in den Hintergrund. Das Brückenglied sollte im Querschnitt ovoid, das heißt nach allen Seiten konvex sein. So wird eine gute Reinigungsfähigkeit und die größtmögliche Stützung des Zahnfleischs für eine gute Ästhetik gewährleistet. Im ästhetisch nicht relevanten Backenzahnbereich kann auch eine Schwebebrücke in Betracht kommen.

  • Freiendbrücke: In Ausnahmefällen können auch mehrere Pfeilerzähne nur auf einer Seite ein kleines Freiendbrückenglied tragen. Diese Konstruktionsmöglichkeit ist sehr von den individuellen Gegebenheiten abhängig und nicht grundsätzlich möglich.
  • Herausnehmbare Brücke: Haben die Ankerzähne eine eingeschränkte Prognose, kann eine teleskopierende Brücke in Betracht kommen. Meistens sind relativ viele Ankerzähne in diese Konstruktion einbezogen. Die Ankerzähne erhalten eine fest zementierte Unterkrone und die Brücke wird mit Überkronen auf diese (Primär-)Teleskope aufgesetzt. Der Halt erfolgt durch Friktion (wie Federhalter und Kappe). Die Brücke kann zumeist auch vom Patienten zur Reinigung entfernt und wieder aufgesetzt werden. Der Vorteil liegt daran, dass die Brücke bei Verlust eines Ankerzahnes durch einfache Maßnahmen angepasst werden und weiter getragen werden kann.
  • Klebebrücke (Marylandbrücke): Eine Sonderform sind die Klebebrücken. Die Ankerzähne werden in diesem Falle nicht beschliffen, sondern es werden „Flügel" vom Brückenglied an die Ankerzähne geklebt. Je nach Situation kann ein Flügel ausreichend sein. Solche Brücken können bei Kindern oder Jugendlichen angezeigt sein, wenn nach der Wachstumsphase der fehlende Zahn durch ein Implantat ersetzt werden soll und man die Substanz der Ankerzähne schonen will. Die Haltbarkeit der Klebungen ist nicht besonders gut. Im Rahmen der gesetzlichen Krankenkassen werden Klebebrücken auch nur bis zum 18. Lebensjahr bezuschusst.

Verschiedene Materialausführungen von Brücken

Metallkeramikbrücken: Eine Brücke braucht zunächst eine hohe Stabilität. Klassischerweise wird hierzu Metall, vorzugsweise eine Goldlegierung verwendet, aber auch NEM oder Titan können zum Einsatz kommen.

Da eine Metallbrücke nicht besonders ästhetisch wirkt, wird das Metall auf ein Gerüst reduziert, das zahnfarben verblendet wird.

Die Verblendung besteht üblicherweise aus Dentalkeramik oder aus hochwertigem Kunststoff. Für die Ausdehnung der Verblendung gelten die gleichen Regeln wie der bei der Verblendung von Kronen. Zur Übersicht der verschiedenen Materialien, die in der Zahnmedizin zur Restauration von Zähnen verwendet werden siehe auch Menüpunkt "Füllungen, Inlays und Veneers", Unterpunkt "Materialien".

 
Eine Brücke kann teilverblendet, so dass die Kaufläche in Metall gestaltet ist, oder aber vollverblendet sein. Keramische Kauflächen unterliegen einer gewissen Gefahr von Keramikabplatzungen besonders wenn der Patient mit den Zähnen knirscht, wirken im Mund aber wesentlich schöner.

 

Vollkeramikbrücken: Die Verwendung von Zirkonoxid (Hochleistungskeramik) als stabiles Gerüstmaterial ist die modernste Entwicklung der Brückentechnik.

Manche Patienten möchten grundsätzlich auf die Anwendung von Metall verzichten.

Zirkonoxidgerüste bieten eine sehr gute Ästhetik weil keine dunklen Schatten mehr am Kronenrand entstehen. Das ist besonders im Frontzahnbereich von großer Wichtigkeit. Im Beratungsgespräch mit dem behandelnden Zahnarzt soll erwogen werden, ob die geometrischen Voraussetzungen für die Anwendung solcher Materialien gegeben sind.

 

Es muss genügend Platz für die neuen Materialien vorhanden sein. Werden Gerüste aus Hochleistungskeramik zu gering dimensioniert, kann es zum Bruch der Brücke und damit zum Misserfolg kommen.

    Wieviel kostet eine Brücke?

    Bedingt durch die verschiedenen Konstruktionen und Materialien ist eine allgemeine Preisangabe für Brücken nicht möglich. Die Praxis erstellt einen Heil- und Kostenplan für die geplante Behandlung und die gesetzliche Krankenkasse gibt eine Zusage über einen indikationsbezogenen Festzuschuss. Je aufwändiger die Brücke sein wird, umso höher werden die Eigenbeteiligungskosten für den Patienten ausfallen. Deshalb ist es wichtig, sich die Selbstkosten im Vorfeld genau erläutern zu lassen.

    Der gesetzlich versicherte Patient hat seit dem 01.01.2005 bei der Versorgung mit Zahnersatz immer den gleichen Anspruch auf einen Festzuschuss seiner Krankenkasse, kann dann aber selbst entscheiden, welche Ausführung er unter den gegebenen medizinischen Voraussetzungen wünscht und zahlt dann die entsprechenden Mehrkosten selbst.

    Auch privat versicherte Patienten sollten im Vorfeld einer prothetischen Behandlung ihrer Versicherung oder Beihilfestelle einen Heil- und Kostenplan vorlegen. Auch die Beihilfe und manche privaten Kostenversicherungen schränken die Kostenerstattungen für Verblendungen in hinteren Backenzahnbereich ein.

 



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