welche gesetzliche Krankenkasse erstattet PZR?

Der Wert und gesundheitliche Nutzen der zahnärztlichen Individualprophylaxe wurde für Kinder und Jugendliche in außergewöhnlich guter Weise nachgewiesen. Die Häufigkeit von Karieserkrankungen ist massiv zurückgegangen. Aber wie sieht es mit der Individualprophylaxe und der Kostenerstattung für die regelmäßige professionelle Zahnreinigung PZR bei Erwachsenen aus? Welche gesetzlichen Krankenkassen übernehmen anteilige Kosten? mehr lesen

Zahnnichtanlagen

Zahnnichtanlagen kommen relativ oft im Bereich der oberen seitlichen bleibenden Schneidezähne vor, manchmal ist der betreffende Zahn zwar vorhanden, aber nur noch als Zapfenzahn ausgebildet. Ein Zapfenzahn kann recht einfach durch ein keramisches Veneer oder im Kindesalter durch das Auftragen von Kompositmaterial in eine normale Zahnform gebracht werden. Letzteres ist nicht ganz einfach und ist nicht immer möglich. Nichtanlagen können beidseitig oder einseitig auftreten. Neben den seitlichen oberen Schneidezähnen sind die kleinen Backenzähne häufiger von einer Nichtanlage betroffen. Nichtanlagen von Weisheitszähnen sind eher willkommen, da meistens ein Platzdefizit für die Weisheitszähne im Kiefer besteht.

Die Nichtanlage gerade von Frontzähnen ist nicht nur eine ästhetische Beeinträchtigung, sondern führt, wenn keine gezielte Therapie erfolgt, auch zu funktionellen Nachteilen. Wenn beim Zahnwechsel Zähne in Bereiche, wo keine bleibenden Zähne angelegt sind, aufwandern, wird die funktionelle Harmonie des Gebisses gestört. Es stehen dann vielleicht alle verbleibenden Zähne in „einer Reihe“, aber Ober- und Unterkieferzähne gleiten bei der Seitwärtsbewegung der Kiefer nicht optimal aneinander vorbei. Solche Störungen können sich im Laufe des Lebens zu mannigfaltigen Problemen ausweiten. Gerade bei einseitigen Nichtanlagen im Oberkiefer besteht außerdem die Gefahr von Verschiebungen der Zahn-Mittellinie, was ästhetisch als sehr störend empfunden wird.

Wenn der Verdacht aufkommt, dass Zähne bei einem Kind nicht angelegt sind, sollte dies zügig beim Zahnarzt röntgenologisch abgeklärt werden, um frühzeitig ein Therapiekonzept zu erstellen. Es ist immer abzuwägen, ob prognostisch die Milchzähne bis ins Erwachsenenalter erhalten werden können oder ob man die betreffende Zahnlücke mit einer wie auch immer gearteten provisorischen Lückenversorgung offenhält, um später den fehlenden Zahn z.B. durch ein Implantat zu ersetzen, oder ob man die entstehende Lücke kieferorthopädisch schließt und die jetzt in „falscher“ Position stehenden Zähne durch Formveränderungen ästhetisch besser in den Zahnbogen einpasst. Hier kommen Veneers oder Kompositaufbauten zur Anwendung.

Gesunde Milchzähne können durchaus bis ins Erwachsenenalter behalten und auch gegebenenfalls mit einer Teilkrone ins Niveau der anderen bleibenden Zähne gestellt werden. Es gibt relativ selten Fälle, in denen eine Vielzahl von Zähnen nicht angelegt ist, was für die Betroffenen allerdings recht gravierend ist. Hier müssen ganz individuelle Behandlungskonzepte erarbeitet werden. Es kommen auch Doppelanlagen von Zähnen vor. Dies ist eine harmlose Abweichung vom Normalen. Überzählige Zähne können entfernt werden.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass bei Nichtanlagen von Zähnen frühzeitig ein schlüssiges Behandlungskonzept in Absprache mit den Eltern zu erstellen ist, das in den folgenden Jahren dann auch konsequent umgesetzt werden muss, um Asymmetrien und Funktionsstörungen des Gebisses vorzubeugen.



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